Am Freitag düsten wir los. Mit gut geladenem Akku machten wir uns auf den Weg. Unterwegs mussten wir zwei Ladestopps einlegen um den Akku von gut 10% auf fast 90% zu laden. Diese waren so kurz, dass es kaum reichte ein leckeres Sandwich zu geniessen und danach noch ein Espresso zu trinken. Dabei wussten wir noch gar nicht, wie denn der Ladeturbo geht. Mit zunehmender Reisedauer wurden die Temperaturen immer wärmer und die Wolken machten Sonnenschein pur Platz. Herrlich, genau das haben wir uns erhofft. Im Motel angelangt machte unsere Jüngste, begeisterte Schwimmerin, einen Sprung in den Pool. An der Rezeption meinte die nette Dame, er sei nicht geheizt und eher kühl. Wen kümmert es, eine echte Schwimmerin schreckt das nicht ab und schon war sie drin.
Wir dachten, eher zu später Stunde einen Tisch im Restaurant zu reservieren, doch wir waren zuerst noch allein auf weiter Flur. Erst mit der Zeit füllte sich das Lokal zusehends, während wir herrlich zarten Spargel und wunderbar saftiges Rinderpfeffer genossen.
Am nächsten Tag hatten wir es nicht eilig. Die Unterkunft konnten wir frühestens ab 16 Uhr beziehen und die voraussichtliche Reisedauer war nicht mehr so lange. Also planten wir einen Abstecher in die Prärie. Hier begegneten wir wilden Pferden und vielen schrägen Vögeln, welche Scharenweise durch die seichten Seen streiften und hier nach ihrer flamingotypischen Nahrung suchten. Die Tiere zu beobachten machte riesigen Spass. Dabei leistete der ausgeliehene Feldstecher, aber auch der scharfe Fotoapparat sehr gute Dienste. Begleitet wurden wir permanent von einem sehr anhänglichen Schwarm Moskitos. Die Tierchen hinterliessen dann auch das ein oder andere unbeliebte Souvenir. Der Aufenthalt dauerte länger als geplant, war aber jede Minute Wert. Auf der Extrarunde waren wir fast alleine und konnten noch viel schönere Ausblicke auf die herrlichen Tiere werfen.
Weiter ging es auf in südwestlicher Richtung der Wärme entgegen. Einen kurzen Ladestopp mussten wir noch einlegen. Zuerst erwischten wir eine recht langsame 50KW Ladesäule, wechselten danach zur superschnellen Strippe, an welcher die Ladepost so richtig abging. Bei dem Tempo reichte es nicht einmal mehr für eine Pipipause. Bei Ladetempo von über 150KW ist der Autoakku sehr schnell voll, zumal wir diesen gar nicht vollladen mussten und bereits bei einem Ladestand von gut 40% stoppen konnten. Dieser reicht problemlos aus, die vorerst letzte Reiseetappe in Angriff zu nehmen. Ohne Probleme rollten wir so weiter über die Bergkette, welche Spanien und Frankreich voneinander trennt und schon kurz danach waren wir am Ziel, bezogen unser Heim, steckten das Auto an die Ladesäule, welche hier sehr viel gemächlicher ist, genossen eine erfrischende Dusche und schon war unsere Tochter im Spielparadies verschwunden.

Als wir uns zum Muscheltopf und weiteren köstlichen katalanischen Spezialitäten aufmachten, begleitete sie uns dann doch sehr gerne, denn auf diese Muscheln freute sie sich schon seit Wochen… Und am nächsten Morgen durften wir das Frühstück im Freien geniessen, herrlich.