Unten grau – oben blau – Motorrad go

Die Herbsttage im November haben es in sich. Unten grau, oben blau, das ist ja nichts Neues. Doch dieses Jahr geniessen wir das Wetterphänomen auf unsere ganz eigene Art. Wir besteigen unsere Motorräder und düsen los. Je nach Musse und zur Verfügung stehendem Zeitfenster wurde die Runde mal etwas grösser oder blieb schön klein.

Das letzte Wort zur Tourenlänge hat jeweils unsere junge Sozia. Bis vor wenigen Tagen hiess es noch: „Gell, nicht zu weit.“ So wurde die Tour am 8. November um den Sihlsee in Angriff genommen. Es sollte zugleich die Abschiedsrunde von der F850GS werden. Denn das Reisemotorrad stand bereits bereit und wartete nur noch auf dessen Zulassung. Dieses konnte dann am Freitag übernommen werden.

Das Wetter war herrlich und lud sogleich zu einer ausgedehnten Rundtour ein. Unsere kleine Beifahrerin hatte für diese Runde ein ganz klares Ziel. Dieses bedingte dann aber eine doch recht ausgedehnte und auch anspruchsvollere Tour. Es war warm und bis in grosse Höhen über null Grad warm. Also ideal, noch schnell eine Pässerunde zu machen. Der Weg führte uns entlang der Axenstrasse und rund um die Kirche von Wassen – nein nicht mit der SBB – bis zur Teufelsbrücke. Etwas Geschichte und Sagen können nicht schaden und bieten der Sozia eine gute Abwechslung sowie die Möglichkeit ihre Beine wieder etwas zu vertreten. Weiter ging es nach Andermatt, dann links so richtig in die Berge. Herrliche Kurven und Haarnadeln warteten auf uns. Verkehr hatte es zu dieser Jahreszeit fast gar keinen, umso schöner liess sich so der Nachmittag geniessen. Herrlich, wie die Motorräder unter uns arbeiteten und jeden Befehl perfekt nach unseren Wünschen umsetzten. Viel zu schnell waren wir auf dem Oberalppass mit 2048müM angelangt. Ein Fotohalt war dies allemal wert.

Der Abstieg ins Bündnerland war nochmals richtig kurvig. Je tiefer wir kamen, desto kühler wurde die Temperatur. Da zeigte sich, wie toll uns die Kleidungen warm halten. Einzig die Finger der Jüngsten wären über einen Fingerheizer erfreut gewesen. Nach einem erneuten kurzen Anstieg mit einigen sehr engen Haarnadelkurven wurde es langsam dunkel, doch unser Ziel war fast erreicht, so dass wir die letzten Kilometer noch ganz entspannt dahinrollten, bevor wir unser Wochenendquartier erreichten.