Catch us… (Teil 3)

Letztes Update 19.10.

14.10.

Nach einem mediterranen Abend und ?Solo Italiano? passierten wir die Enge zu einer anderen Welt. Der Sonnenbrand des Tages plagte den einen noch ein klein wenig, doch alles halb so wild. Nach dem zu Bett gehen träumten wir von Slow Fox, welcher mit der Zeit zum Englisch Walzer überging.

Am darauf folgenden Morgen wurden wir vom Lärm der Stadt und dem unerwartet kühlen und nassen Wetter überrascht. Entsprechend gingen wir den Tag gut verpackt und sehr gemächlich an. Eine Runde Kinderparadies sowie ein Stopp an der Sonnenbar, wo dann doch schon wieder die Sonnenbrille erforderlich war, durfte sodann doch nicht fehlen.

Am Nachmittag wurden wir von unserem Fahrer sehr freundlich empfangen. In der bequemen Limousine mit WLAN warteten wir noch kurz auf den Tourguide, bevor die private Führung startete. Bereits der erste Stopp war bei einem absolut monumentalen Gebäude. Als Kleingruppe durften wir dieses auch von Innen besichtigen und bestaunen. Die Fahrt führte uns durch den hupenden Verkehr in Richtung der Altstadt. Hier bröckelte der Glanz merklich. Das nach einem bekannten Hollywoodfilm benannte Haus wurde von aussen besichtigt. Hier werden die Autos auf dem Bürgersteig geparkt, so dass die Fussgänger bequem Platz auf der abenteuerlich befahrenen Strasse finden. Das war für uns dann doch eine gewaltige Umstellung und für Biene nicht mehr zu begreifen. Da schossen Gefährte wie Klapperkisten, Dreiräder, Handkarren oder Autos im Rückwärtsgang in beiden Richtungen durch die engen und vollgeparkten Gassen. Derjenige, welcher lauter hupen oder rufen konnte, erhielt die Vorfahrt. Dabei spielten ausgezogene Sicherheitslinien wohl eher als Zielscheibe, wohin die Leiter des Soziusfahrers auf dem Mofa zielen sollte, denn als Verkehrsleitlinie. In diesem Chaos erfreuten sich immer wieder Gross und Klein an unserer süssen, blonden Biene, dabei sammelte letztere sogar Küsschen von wildfremden Mädchen.

Wenige Schritte weiter bedienten uns Strassenhändler mit zuckersüssen, getrockneten Feigen oder himmlisch süssen und reifen Kaktusfeigen, hm war das lecker. Wir hatten davon gekostet, obwohl jeder Vernünftige davon abraten würde, nur unser Guide war felsenfest davon überzeugt, dass wir die Kostprobe überleben werden und wählte für uns die zum Kosten zubereiteten Früchte aus. Und siehe da, wir haben die Verkostung alle absolut schadlos überstanden.

Nur eine Ecke weiter wartete der schillernde, überdachte Gefälschtwarenhandel auf uns. Guchi, Adihash und Co. waren aller bestens vertreten. Noch etwas weiter kreuzten wir die topmoderne Strassenbahn, bevor wir zu den Regierungsgebäuden gelangten. Ein Highlight für Biene, welche hier erstmals Tauben füttern durfte. Unser Fahrer packte uns hier wieder ein und die Reise ging weiter in Richtung der neueren Altstadt. Biene meinte hier plötzlich: ?Hier riecht es nach Oliven.? Kaum ausgesprochen standen wir inmitten eines Olivenmarktes. Genauso erging es uns mit dem Bäckersviertel oder dem Lederwarenhandel. Aber auch Zebra- oder Leopardenfelle konnten nicht übersehen werden. Der Fahrer führte uns darauf zurück zu unserem Hotel, wo wir noch schnell eine Kleinigkeit zu uns nahmen, bevor wir überwältigt von den extrem vielen Eindrücken zu Bett gingen. Ein absoluter Highlight-Tag ging zu Ende. Nie mehr ohne ? (Loni Double).

15.10.

Nach so vielen Strapazen liessen wir heute unsere Gliedmassen sowie die Seelen baumeln und verwöhnen. Auf dem Balkon spielen, malen, spazieren im Kreis (3 Runden) und vor allem auch Fotos aussortieren waren angesagt. Zum Schluss des Tages verfassten wir dann noch diese verwirrenden Zeilen.

Und weiter geht die Reise?

16.10.

Vergangene Nacht verbrachten wir bei geöffnetem Fenster. Das Erwachen der Stadt brachte uns um den Schlaf. So machten wir uns nach einem gemütlichen Frühstück auf in die Stadt. Heute ohne Guide und ganz uns selbst überlassen, bewältigten wir heute die wieder zivilisierten Tücken des Verkehrs genauso, wie den Einkauf eines Spitzers oder das Bestellen eines Mittagsmahls. Bezaubernde, schmale Gassen, sehr viele Treppen und Ansteigungen waren etwas anstrengender zu bewältigen als die vorangegangenen Exkursionen, doch trotzdem war auch diese toll und machte uns allen Spass. Die herrlich verzierten Fassaden taten es uns ganz besonders an. Wieder zurück im Hotel machten wir dann zuerst einen tollen Mittagsschlaf und bewunderten anschliessend das Treiben der Stadt.

Wir tauchen nun wieder etwas ab und melden uns demnächst wieder. Frohes Raten und bis demnächst.

17.10.

Mit etwas Verspätung setzten wir die Reise fort. Nach einer 180 Grad Drehung zielten wir unter der Brücke hindurch und hätten dabei beinahe die Höhe unseres Fahrzeuges unterschätzt. Zum guten Glück reichte es dann gerade noch einmal knapp.

Wir wechselten wieder in unsere gewohnte Welt. Ein erneutes Whale- und Delfinwatching durfte auch heute nicht fehlen. Dabei sichteten wir unzählige Tiere und erfreuten uns daran, wie flink und munter diese durch das Wasser schossen. Später am Tag konnten wir unsere Fotos ausmisten und bereiteten uns auf den anstrengenden Abend vor, denn zuerst stand ein Klavierkonzert, gefolgt von einem Schwimmtraining an. Während letzterem versuchte Biene, schneller als die heute gesichteten Fische zu schwimmen. Sie ist auf gutem Weg, braucht jedoch noch etwas Drill. Wie sagt doch Marco Gonzales in der Geschichte von ?Rössli Hü? ? üben, üben und nochmals üben.

Eine weitere kurze Pause wurde eingelegt, bevor wir weiter gingen und wir uns gemeinsam das Musical Treasure Island bestaunten. Biene war hell begeistert und auch wir Grossen hatten unsere riesige Freude daran. Die akrobatischen Einlagen der Darsteller waren atemberaubend, genauso wie die musikalische Leistung der Solisten. Dabei hätte ich es fast versäumt, auch einen Blick auf die schillernden Kostüme zu werfen. Es war eine rundum gelungene Darbietung. Kaum hatten wir das Theater verlassen, ratterte über unseren Köpfen der Helikopter des Rettungsdienstes, welcher einen Patienten mangels Landemöglichkeit mittels Seilbergung ausflog. Ein Event, welchem man so zum Glück nicht alle Tage zu sehen bekommt.

Zum Nachtessen gönnten wir Drei uns ganz unterschiedliche Köstlichkeiten. Während sich Biene ein Steinpilzrisotto gönnte, wählten wir ein Rinderfilet sowie Ente an Orangensauce. Letztere zitterte auf dem Teller noch ein wenig, doch dies war auch bald behoben.

18.10.

Heute berichten wir mitten aus einem Krisengebiet. Flankiert von Heerscharen bis aufs Zahnfleisch bewaffneter und gepanzerter Sicherheitskräften wagten wir einige Schritte ins Freie. Zu sehen bekamen wir dann auch eine tolle Präsentation, wie heikle Situationen absolut friedlich gemeistert werden können. Bleibt zu hoffen, dass dies auch so bleibt, denn so ist das nicht so lustig. Wenn  weder Taxis noch Busse fahren und uns zudem auch der Fussweg bald begrenzt wurde, bis dieser gänzlich zu Ende war, so ist das ein klares Zeichen für einen Richtungswechsel. Die Sicherheitskräfte waren dann doch gnädig mit uns ? und vielen weiteren, etwas hilflosen Touristen, welche eigentlich nur die tolle Stadt besichtigen wollten. Das ist hier heute nicht gefahrenlos möglich und wir entschieden uns für den Rückzug. Auch wenn sich etwas später die Lage zu beruhigen schien, beschlossen wir für heute im sicheren Hotel zu bleiben um morgen einen neuen Versuch zu starten. So gibt es dann eben von heute nur wenige neue Bilder zu sehen. Trotzdem sollte es dem Einen oder Anderen Leser recht klar sein, wo wir sind.

19.10.

Wir sind der brodelnden Küche durch die Hintertüre problemlos entkommen und weitergezogen. Mit dem Taxi liessen wir uns mitten ins nächste Zentrum fahren. Es hatte so viele Leute wie selten sonst. Zum einen waren, aufgrund der Vorkommnisse in unserer letzten Stadt, aussergewöhnlich viele Touristen vor Ort, aber auch die lokalen Herbstferien hatten hier begonnen, so dass das Volk auf der Strasse war. Wir schlenderten durch die Strassen und Gassen, fanden sehr belebte, interessante Plätze mit Märkten, an welchen allerlei Waren von Brot und Gemüse über Fisch bis hin zu Körben und Perücken angeboten wurden. Dabei ging es sehr gesittet vonstatten. Nach einem fast zu reichhaltigen und leckeren Mittagessen (Pizza war wohl nicht ganz die ortsübliche Spezialität) gingen wir weiter zu Fuss durch die Strassen. Biene musste ihren Kopf in alles reinhalten, sogar ins Fass der Kannibalen und wurde dabei fündig. Dem armen Häftling wurde natürlich geholfen, worauf wir aber fluchtartig das Weite suchen mussten.

So langsam gehen unsere Ferien dem Ende entgegen. In Venedig waren wir noch nicht, aber mal sehen, vielleicht reicht es ja morgen noch dazu. Ansonsten werden wir uns wohl bald wieder von zu Hause aus melden.